25 October 2019

Kaleido-Hochzeitsspecial: Körpergefühl und Brautkleidkauf

Okay, es wird spannend: Lasst uns über das Kleid sprechen! Aber nicht zu viele Details, ich möchte Matt ja schließlich überraschen, wenn ich zum Altar schreite. Ich möchte über all die körperlichen Sorgen und Unsicherheiten sprechen, die jede zukünftige Braut durchmacht.

Ihr wisst schon, die den meisten Bräuten das Gefühl geben, vor der Hochzeit einer Diät oder einem extremem Sportprogramm folgen zu müssen. Mir ist schon klar, das ist der Tag, an dem man wahrscheinlich am häufigsten fotografiert wird. Man möchte diese Fotos anschauen und das Bild sehen, das man im Kopf hatte. Aber was ist, wenn man das Gefühl hat, dass einen etwas daran hindert?

Körpergefühl

Das Verhältnis zu meinem Körper ist bestenfalls angespannt. Vor dem Kauf meines Brautkleides war es ziemlich zerrüttet, was definitiv mit meinem T1D zu tun hatte. Wo trage ich meine Pumpe am Tag der Tage? Wann gebe ich mein Insulin ab ? Wie gehe ich mit meinem Diabetes um? Kann ich vor der finalen Anprobe meines Kleides noch abnehmen? Kann ich vor der Hochzeit wieder sportlicher werden?

Die letzten 2 Fragen waren sehr wichtig für mich und wahrscheinlich der wahre Grund, warum mein Körpergefühl nicht besonders gut war. Mir wurde klar, dass ich einem Ideal anderer Menschen nachjagte und versuchte in ihren Augen perfekt zu sein, was im Nachhinein wirklich ungesund war. Immerhin liebt mich Matt so wie ich bin, also für wen würde ich wirklich abnehmen? Wollte ich wirklich meine Hochzeitsbilder anschauen und jemanden sehen, den ich nicht kenne? Ich verbrachte viel zu viel Zeit damit über solche Dinge nachzudenken. Also traf ich einige Entscheidungen und machte mich auf den Weg ins Brautmodengeschäft.

  • Alle Zeitschriften mit Bildern von Kleidern wurden verbannt.
  • Ich schaue mir nicht mehr „Say Yes to The Dress“ an.
  • Meine Pumpe würde mich nicht bei der Wahl meines Kleides einschränken.
  • Ich sprach mit meinem Diabetes-Team über andere Insulinpumpen für meine Hochzeit.
  • Ich würde kein Kleid auswählen mit dem Hintergedanken: „Wenn ich etwas abnehme, siehts besser aus.“  

Das perfekte Kleid

Ich verliebte mich in ein Kleid und kaufte es fast ein Jahr vor meinem Hochzeitstag. Ich musste dann eine Lösung für mein Diabetes-Management am Hochzeitstag finden und hatte das Glück, dass Kaleido für mich eine Option war. Seit dem ersten Tag mit Kaleido bin ich viel aktiver geworden, weil ich so wenig mit mir rumtrage und ich mir keine Gedanken darüber machen muss, welche Kleidung sich mit meiner Pumpe vereinbaren lässt. Die temporäre Basalfunktion ist so einfach zu, dass ich es (fast) nie vergesse, sie vor dem Spazierengehen oder Schwimmen zu benutzen. Es war alles so natürlich – ich schätze, das passiert, wenn man sich von den buchstäblichen Bindungen, die einen einschränken, löst.

Meine Kleideranprobe fand ca. nach meiner ersten Woche mit Kaleido statt, und ich dachte nicht einmal daran, dass mir ein technisches Gerät trug. Es war eine ganz andere Erfahrung als vor knapp einem Jahr beim Kauf meines Kleides, bei dem ich meine Pumpe abnehmen musste. Mir wurde auch klar, dass ich das letzte Jahr nicht damit verbracht hatte, mir Sorgen um mein Gewicht zu machen. Oder einen extremen Trainingsplan einzuhalten, der meine Zeit  mit meiner Tochter und meinem Verlobten eingeschränkt hätte. Stattdessen habe ich dieses Jahr damit verbracht, meine Hochzeit zu planen. Zum Beispiel, dass mein Diabetes-Management so ausgerichtet ist, dass ich unseren Hochzeitstag einfach nur genießen kann.

Und – was am wichtigsten ist – ich habe gelernt, mit meinem Körper zufriedener zu sein. Es ist meiner, er ist nicht perfekt, er ist vielleicht nicht der schönste, aber er beherbergt einen Menschen, der liebt und sehr geliebt wird. Was könnte wichtiger sein als das?  

Über Niki

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 Niki ist liebevolle Mutter und Verlobte von Matt und seit 2001 Chefin ihresTyp-1-Diabetes. Wenn sie nicht gerade mit ihrer Familie zusammen ist, arbeitet oder die Hochzeit des Jahres plant, findet man sie auf ihrem Blog whatnikidididnext.wordpress.com, in dem sie über ihr Leben mit T1D schreibt. Niki recherchiert auch leidenschaftlich gerne über Diabetes und wie man ein gutes Leben damit führt.